Horst Mahler

Horst Mahler in Leipzig am 1. September 2001

Horst Werner Dieter Mahler[1] (* 23. Januar 1936 in Haynau, Niederschlesien) ist ein deutscher ehemaliger Rechtsanwalt, Linksterrorist und heutiger Neonazi, Antisemit und Holocaustleugner.

Als Mitbegründer des Sozialistischen Anwaltskollektivs vertrat er viele Aktivisten der Studentenbewegung, darunter auch spätere Mitglieder der Rote Armee Fraktion (RAF), zu deren Gründern er 1970 zählte. Im gleichen Jahr wurde er verhaftet und danach zu 14 Jahren Freiheitsstrafe u. a. wegen Bankraubs verurteilt.

1975 lehnte er seine Freilassung im Austausch gegen den von der Bewegung 2. Juni entführten Peter Lorenz ab. Mahler selbst betont immer wieder den Einfluss der Lektüre Hegels während seiner Haft, den er in seinem Sinne antisemitisch zu interpretieren versucht. 1980 wurde Mahler mit Hilfe seines Rechtsanwalts, des damaligen Bundesvorsitzenden der Jusos und späteren Bundeskanzlers Gerhard Schröder, zur Bewährung entlassen und 1987 auch wieder als Anwalt zugelassen.

Seit Ende der 1990er Jahre bewegt sich Mahler im rechtsextremen Milieu. Er war zeitweise Mitglied der NPD und vertrat die Partei auch in deren erstem Verbotsverfahren. Um die Jahrtausendwende war er einer der Köpfe des Deutschen Kollegs. Am 14. Dezember 2003 veröffentlichte er die Verkündigung der Reichsbürgerbewegung.[2] Wegen verschiedener Delikte, darunter Volksverhetzung (Holocaustleugnung, antisemitische und neonazistische Äußerungen) sowie Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, wurde er zu weiteren Geld- und Freiheitsstrafen verurteilt. Bis auf die Zeit von Juli 2015 bis Mai 2017 war er von Mai 2006 bis zum 27. Oktober 2020 in Haft.[3]

  1. Michael Fischer: Horst Mahler – Biographische Studie zu Antisemitismus, Antiamerikanismus und Versuchen deutscher Schuldabwehr. Hrsg.: Bernd Thum, Hans-Peter Schütt. Institut für Philosophie, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), S. u. a. 29.
  2. Verkündigung der Reichsbürgerbewegung (Memento vom 2. Juni 2004 im Internet Archive)
  3. Süddeutsche Zeitung: Horst Mahler aus Haft entlassen. Abgerufen am 27. Oktober 2020.

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